Projekt "Catabasis.Dämonen" feiert Premiere im Staatstheater Cottbus
Niederlausitz Aktuell | 19 September 2021 | AnnouncementOriginal

Am Samstag, 25. September 2021, 19.30 Uhr, kommt im Großen Haus des Staatstheater Cottbus das Projekt „Catabasis.Dämonen“ von Boris Yukhananov und Ruth Heynen zur Uraufführung, eine radikale Hommage an Fjodor M. Dostojewski, dessen 200. Geburtstag im Jahre 2021 gefeiert wird. Die Premiere ist eine Veranstaltung innerhalb des Lausitz Festival 2021.

Das Staatstheater Cottbus teilte dazu mit:

Eine „Catabasis“, das heißt eine Höllenfahrt, müssen die Figuren im Roman „Die Dämonen“ von Dostojewski unternehmen, da sie von einer unbekannten dämonischen Macht erfasst wurden. Innerhalb von wenigen Tagen wird eine verschlafene Provinzstadt zu einer wahren Filiale der Hölle – und diese Hölle, wie Dostojewski sie im Jahre 1872 beschreibt, ist ein groteskes, prophetisches Miniaturbild der politischen, ideologischen und menschlichen Katastrophen des 20. Jahrhunderts.

Boris Yukhananov, russischer Regisseur und Pädagoge, Intendant des Stanislavsky Electrotheatre Moskau und Leiter der Regieschule MIR, nennt sein Projekt „eine dynamische Installation“, in der Musik, Tanz, Schauspiel und bildende Kunst zusammenkommen, um Texte und Figuren von Dostojewski mit einer neuen Optik zu konfrontieren.

Nur ist das keine menschliche Optik: Das Weltbild des 19. Jahrhunderts wird hier mit dem Blick aus dem 21. Jahrhundert konfrontiert, dem Blick einer Künstlichen Intelligenz, eines Algorithmus. Und dieser Blick, allwissend und kindisch zugleich, verbindet Paradies und Hölle, eine Diskothek und einen philosophischen Disput, eine Hochzeit und eine Beerdigung zu einem paradoxen, grellen Bild, in dem die alten Dämonen ausgetrieben werden, vielleicht, um den neuen, noch unbekannten, Platz zu machen.

Boris Yukhananov ist bekannt für seine prozesshaften Theaterarbeiten. Er übersetzt die vielschichtigen Themen und Motive aus den „Dämonen“ in unsere heutige Welt und zelebriert das 200-jährige Dostojewski-Jubiläum, indem er aus Tradition und Neuerung einen glühenden Draht zwirbelt.

Mit den Schauspieler*innen Sophie Bock, Kai Börner, Sigrun Fischer, Amadeus Gollner, Gunnar Golkowski, Thomas Harms, Ariadne Pabst, Lisa Schützenberger, Lucie Luise Thiede; Jason Sabrou (Tänzer); Petra Brehmer, Margarete Grunske, Thomas Mietk, Viktoria Sägner (Bewegung); Christian Möbius (Dirigent) und den Damen und Herren des Opernchores.